5 Wochen Mittel- und Südamerika … mein Fazit

6 04 2011

Worte und Sätze, die wir oft nutzten:

  • Cuanto cuesta? – Wieviel kostet das?!
  • Si, gracias, mucho gusto, hola, buenas, desayunos (Frühstück)
  • Quieremos ir a … – Wir möchten nach … fahren
  • All the stuff! – das bekommt man nämlich auf einer Tour durch den Dschungel zu sehen – so unser Travel Office in Costa Rica
  • Not that big! – ein Flughafen-Offizier in Miami auf die Frage, ob wir unser Gepäck irgendwo einschließen können – der Spruch passt aber sonst auch auf so ziemlich alles 🙂
  • No se! No entiendo! – ich weiß nicht, ich verstehe nicht!
  • actually – das kommt an so ziemlich jeden englischen Satz
  • pretty, pretty much
  • like – … and i was like … it’s pretty much like …
  • Haben wir schon wieder das Wasser vergessen?!
  • Wie, wie, wie …? – angelehnt an Marterias „Wie mach ich dir das klar?!“-Track
  • Do you have Wi-Fi?! – bevor wir uns für ein Hostel entscheiden
  • Ich muss unbedingt spanisch lernen!
  • Wie viel Geld hast du noch?

was ich cool fand:

  • wie die Busfahrassistenten stets wissen, wer bereits bezahlt hat, wer wohin will, wer noch welches Wechselgeld bekommt
  • dass im Bus immer laute Musik läuft
  • dass Busfahren so günstig ist (300km für 2,50$)
  • dass die Busfahrer bei jeder Gelegenheit hupen (an Haltestellen, vor dem Überholen, wenn eine Frau am Straßenrand steht, wenn Tiere auf der Straße sind)
  • auch ohne Spanischkenntnisse so ziemlich überall klarzukommen
  • dass Bier so günstig ist
  • überall leckeren Kaffee zu bekommen, selbst wenn er instant ist
  • die vielseitige Natur und das extrem satte Grün der Wälder
  • überall nette und interessante Leute zu treffen, die schon so viel erlebt haben (auch wenn sie noch sehr jung sind)
  • Trucks mit riesigen Zugmaschinen
  • leckerere Bananen und Früchte als in Deutschland
  • kein Zeitgefühl zu haben
  • das Gefühl, die Zeit im Urlaub höchsteffizient ausgenutzt zu haben
  • kein Telefon zu haben
  • endlich mal die Gelegenheit gehabt zu haben, englisch sprechen zu können
  • Faultiere und Meeresschildkröten gesehen zu haben (und noch vieles mehr)
  • das entspannte Karibik- und Pazifikfeeling
  • auf der Ladefläche eines Pickups mitzufahren
  • meine HanWag-Tekkingstiefel gekauft zu haben
  • das Geld mal einfach so rauszublasen
  • keinen Stress mit amerikanischem Zollpersonal gehabt zu haben
  • dass so viele Leute tatsächlich den Blog gelesen und kommentiert haben – DANKE!!!

worauf ich mich zu Hause freue:

  • Wasser aus dem Wasserhahn trinken zu können
  • Toilettenpapier ins Klo werfen zu können
  • mein eigenes Badezimmer
  • dass die Geschäfte sofort mehr als 5$ bzw. 5€ wechseln können, ohne erst zu einem anderen Laden gehen zu müssen um selbst zu wechseln
  • nicht mehr Bus fahren zu müssen 🙂
  • dass der Bus (sollte ich ihn doch mal nutzen) nur an festen Haltestellen hält und nicht schon nach 30m die nächsten Leute reinlässt
  • dass es feste Zeiten für Busse, Geschäfte und sonstige Abmachungen gibt (max. 5-10min Verspätung)
  • nicht mehr die schweren Rucksäcke aufsetzen zu müssen
  • nicht mehr in den Rucksäcken nach Klamotten kramen zu müssen
  • dass die nassen Klamotten in absehbarer Zeit trocken können
  • überall Mülleimer zu finden, die auch benutzt werden
  • saubere Straßen und Wege
  • dass jeder die gleichen Preise bezahlen muss
  • sagen zu können, dass ich schonmal in Ecuador und Nicaragua war 🙂
  • meine Freundin, Freunde und Familie

Was ich mitgenommen habe:

  • eine Alpaka-Decke und einen dicken Pullover
  • Kolumbianischen Kaffee
  • 1 Paar neue In-Ear-Kopfhörer
  • die Erkenntnis, dass man auch ohne Internet und Strom durchaus leben kann
  • einen ordentlichen Sonnenbrand von 2 Stunden Auffenthalt in und am Miami Beach
  • Lust wieder zu reisen
  • ordentlich Tischtennis-Skills
  • ein Zahlenschloss für den Rucksack, das ich gefunden und dessen Code ich in wenigen Minuten herausgefunden habe 🙂
  • die bittere Erkenntnis, dass anscheinend niemand außer den deutschsprachigen Ländern jemals von Bud Spencer und Terence Hill gehört hat 😀

Was verloren ging:

  • 1 iPod-Shuffle
  • 1 Badehose
  • 1 Paar Gummistiefel
  • 2 Paar Kopfhörer
  • Thomas, weil er arbeitsbedingt nach Deutschland zurück musste (was wir wirklich sehr bedauert haben … er sicherlich auch)
  • die „Angst“ vor weiten Reisen


Unsere letzten Tage in Quito

6 04 2011

Am letzten Tag in Quito bevor unser Flug ging, hieß es nochmal die Umgebung Quitos zu erkunden. Ein Muss ist stets der Otavalo Markt etwas außerhalb der Hauptstadt. Das ist der größte Markt Ecuadors mit einer jahrhundertelangen Tradition. Wir haben gehört, dass es dort nicht so toll sein soll, aufgrund der vielen Touristen. Doch da mussten wir durch.

Den fehlenden Schlaf haben wir versucht auf der 2stündigen Fahrt zum Markt im Bus nachzuholen … so gut es eben ging.

Der Markt war wirklich toll. Auf dem Tiermarkt werden Kühe, Schweine, Schafe, Hühner, Meerschweinchen und noch einiges anderes gehandelt. Dort haben wir für knapp 4$ ein echt leckeres und reichhaltiges Frühstück inkl. 1l Cola bekommen. Von Touristen haben wir gar nicht sooo viel mitbekommen. Vielmehr ist das tatsächlich ein Anlaufpunkt für viele Ecuadorianer, die in traditioneller Kluft einkaufen oder ihre Waren anpreisen. Die Kamera hätte eigentlich die ganze Zeit klicken müssen, so begeistert waren wir, doch aus Respekt haben wir nur „wenige“ Fotos gemacht.

Auf dem großen Markt gab es dann die typischen Filzhüte und Mützen, Ponchos, Hängematten, Taschen und Beutel, typisches Kunsthandwerk, Decken, Stoffe, Schmuck, Schuhe, Hemden und Pullover und Früchte Samen zu kaufen. Überall kann man handeln, auch wenn man bereit wäre den Preis zu zahlen. Doch noch bevor man die Brieftasche gezückt hat, wurde der Preis bereits gesenkt 🙂 Es war wirklich ein tolles Erlebnis. So viele Farben und Stoffe, und die vielen (kleinen) Menschen, mit goldenen Halsketten und traditioneller Kleidung.

Zurück in Quito haben wir dann noch mit einigen Leuten vom Regenwald-Trip was getrunken, Musik gehört und sind dann noch in einen kleinen Club in Quito tanzen gewesen. Doch so lange konnte das nicht gehen, denn schließlich sollte unser Flieger gegen 15:30Uhr am nächsten Tag gehen und vorher mussten wir ja auf alle Fälle noch zum Mitad del Mundo – der „Mitte der Erde“. Also mal wieder ein ganz normaler Tag voller Stress und Schlafentzug.

Das Mitad del Mundo ist der Punkt, an dem das erste Mal der Äquator festgelegt wurde. Es ist ein turmartiges Monument mit einer riesigen Metallkugel on top. Auch hier hörten wir, dass das Monument ein Touristenmagnet sein soll, gerade sonntags! Und wir mussten Sonntag da hin! Also gleich früh raus aus den Federn und ab in den Bus. Noch bevor das Monument aufmachte, warteten wir mit einigen wenigen Leuten vor dem Zaun und als es aufmachte, waren wir wirklich nur zu fünft oder so auf dem Gelände. Und mal wieder stimmte uns das Wetter fröhlich. Echt toll.

Tatsächlich gibt es dort zwei Monumente die den Äquator bezeugen sollen. Das Große ist für die Touristen und wurde vom Franzosen Charles Marie de La Condamine als Uräquator definiert. Allerdings gibt es in Zeiten von GPS einen „genaueren Äquator“, an dem ebenfalls ein kleiner Park errichtet wurde. Dort kann man Experimente mit abfließendem Wasser durchführen, welche auf der Nord- und Südhalbkugel und dem Äquator unterschiedlich ablaufen. Irgendwie erschreckend :-).

Ein kleines Museum wurde ebenfalls angeboten und ein Planetarium, doch dafür ist kaum Zeit. In wenigen Stunden geht der Flieger nach Guayaquil und wir müssen noch unser Gepäck vom Hostel abholen. Auf dem Weg zurück vom Monument und hin zum Flughafen haben wir uns in Gedanken schon mal mit dem Ende unserer Reise abgefunden und uns insgeheim von Ecuador verabschiedet. Echt schade! Und auf einmal scheint es, als dauerte der Urlaub nur wenige Tage. Verrückt …



Dschungelcamp die Zweite

6 04 2011

Wie bereits angekündigt haben wir mal wieder knapp eine Woche im ecuadorianischen Regenwald verbracht. Dazu gings zuerst im Nachtbus von Quito nach Lago Agrio. Dies ist eine Arbeiterstadt in deren Umgebung nach Öl gebohrt wird und dafür bekannt ist. Dafür und für die hohe Kriminalität aufgrund der Nähe zur kolumbianischen Grenze. Also haben wir uns bis zum nächsten Transport in den Regenwald im Café eines Hotels aufgehalten und etwas gegessen und Kaffee getrunken. Und als ich da so alleine am Tisch saß und meine beiden Rucksäcke an einer Säule schräg hinter mir im Augenwinkel gerade so überwachen konnte, bemerkte ich doch wie sich mein Tagesrucksack (mit Kameras, Objektiven, einigen Papieren) ganz langsam und scheinbar ohne äußere Einwirkung von mir weg hinter die Säule bewegte. Also bin ich aufgestanden fester Überzeugung den Delinquenten aus der Rüstung zu boxen. Doch als ich so dem Bösewicht gegenüberstehe und festellen muss, dass der ungefähr doppelt so viel wiegt wie ich, muss ein böser, strafender Blick und ein energischer Griff nach meinem Rucksack reichen.

Kurze Zeit darauf gings dann auch schon in einem kleinen Bus ca. 2,5h fernab fester Straßen in den Dschungel. An einem Fluß angekommen gab’s kurz Lunch bevor es dann mit einem motorisierten Kanu weitere 2 Stunden Fahrt zu unserem Regenwald-Camp ging. Also mal wieder richtiger, richtiger, richtiger Dschungel.

Dort war es ziemlich cool. Die Hütten wurden mit Kerzen erleuchtet, wir hatten pro Doppelzimmer ein Bad mit Dusche und Porzellanklo, das Team war total nett, das Essen voll lecker und die Tage komplett ausgefüllt mit Aktivität aller Art. Von Dschungelexpeditionen per Pedes oder Kanu, Birdwatchingtouren, Besuch einer indigenen Community, Piranha-angeln bis Kaimane beobachten war alles dabei. Dabei gab’s Papageien, Webervögel, Affen (Tamarine, Kapuzineraffen, Brüllaffen, etc.), Taranteln, Schlangen, Faultiere, Flußdelfine, Frösche, mutierte Kakerlaken und natürlich Kaimane zu sehen. Leider kann ich momentan noch keine Fotos hochladen. Aber wir haben das wirklich alles gesehen … ehrlich!!!

Die Woche ging viel zu schnell vorbei. Und dabei habe ich festgestellt, dass ich kein begnadeter Delfin- oder Vögelfotograf bin, dass ich mir durchaus auch ohne Sonne einen deftigen Sonnenbrand holen kann, dass ich unbedingt eine Hängematte brauche, dass ich den den Alterdurchschnitt der Reisenden stets in die Höhe treibe und dass ich im Dschungel trotz zahlreicher Tipps einfach mal aufgeschmissen wäre.

Auch in dieser Woche war der Wecker wieder der größte Spielverderber. Doch das Leben im Regenwald tobt nunmal bei Sonnenauf- und -untergang. Also standen wir immer zwischen 4:30Uhr und 7Uhr auf … Urlaub eben.

Ein Highlight war auf jeden Fall das Piranha-Fischen, als eine englische Fischersfrau hinter uns ruckartig die Rute hochriss um den anbeissenden, vermeintlichen Piranha ins Boot zu holen, doch leider riss sich der Fisch vom Haken und suchte sich seinen neuen Platz im Rücken von Martin. Mit seinen starren, verhornten und mit Widerhaken versehten Brustflossen hat es sich der Fisch fest im Rücken gemütlich gemacht. Und es war gar nicht so einfach ihn wieder zu entfernen. Leider haben wir es noch nicht geschafft den Fisch zu bestimmen oder Fotos zu machen. Die Situation war einfach zu hektisch. Doch das versuche ich natürlich nachzuholen.

Zurück in Lago Agrio haben wir dann am Abend wieder den Nachtbus nach Quito genommen. Wir hätten auch normal am Tage fahren können, doch so sparten wir uns eine weitere Nacht im Hostel in Quito, weil wir ja im Bus schlafen können … so der Gedanke. Doch daraus wurde nichts. Wahrscheinlich lag es an der Nähe zu Kolumbien, doch der Bus wurde etwa 3 Mal komplett kontrolliert. Also mussten wir stets aus unserem leichten Schlummer erwachen und den Bus verlassen. Von Schlafen konnte keine Rede sein. So haben wir nen 10er fürs Hostel gespart, aber mussten auf Erholung verzichten. Naja … was soll’s.



Kopf an Kopf Downhill am Cotopaxi

2 04 2011

Sorry, dass der Blog jetzt mal ne Weile Pause hatte. Doch die letzte Woche (im Dschungel) hatten wir mal wieder keinen Strom und somit auch kein Internet … ja, ich weiß, wir wollten nicht mehr auf Strom und Luxus verzichten, doch was soll’s … wir haben es wieder getan. Dieser Eintrag dreht sich jetzt aber nicht um den Regenwald, sondern um unseren letzten Tag in Quito, das habe ich am Sonntag leider nicht mehr geschafft. Also viel Spass beim Lesen.

Bevor wir wieder in den Dschungel und dem urbanen Luxus in Quito entfliehen, müssen wir noch einen Tag rumkriegen. Und was passt nach einem Besuch an der Küste besser, als auf der höchsten, aktiven Vulkan der Erde zu steigen?! Der Cotopaxi ist mit 5897m (Quelle: Wikipedia) der zweithöchste Berg Ecuadors und liegt mitten im Cotopaxi Nationalpark. Netterweise hat unser Tour-Office in Canoa den Trip in letzter Minute für uns buchen können, so dass wir den Tag nicht sinnlos in Quito rumsitzen müssen, bevor unser Bus abends in den Dschungel abfährt.

Nach einem leckeren Frühstück sind wir dann mit Ari, unserem holländischen Guide, und seinem alten Jeep zum Cotopaxi gefahren. Martin und ich waren die einzigen auf der Tour, also war das quasi ein Exklusiv-Trip. Ari hat uns etwas von der Umgebung und der Geschichte des Cotopaxi erzählt. Auf 4500m über NN (nochmal zur Erinnerung: wir waren 10h vorher noch an der Küste!) haben wir dann tatsächlich für einige Minuten den Gipfel des Kolosses gesehen und mit unseren Kameras natürlich draufgehalten, was das Zeug hält. Das Herz schlägt schneller und stärker, nach einigen, wenigen Höhenmetern (etwa 50m 🙂 ) merken wir doch tatsächlich, wie uns die Luft ausgeht. Also noch ein paar Fotos gemacht und dann wieder runter zu Ari, der schon mit den Mountainbikes auf uns wartete. Zum Gipfel hinaufzusteigen war für uns sowieso nicht drin, also alles kein Problem.

Und dann ging’s so richtig los, denn es hieß mit den Bikes 28km Downhill-Strecke zurückzulegen. Leider war mein Velo nicht gerade das beste, und nach jedem Bremsvorgang hat es des Hinterrad verzogen, so dass es danach immer am Rahmen geschliffen hat. Aber wer bremst verliert … also wieder mal kein Problem!

Auf dem Rad bekommt man die Natur viel intensiver mit. Die spärliche Vegetation (Gräser, Kiefern, Sukkulentenartige Pflanzen) und die zahlreichen Wildpferde vermitteln ein Gefühl von Weite und Ruhe. Das heißt aber auch, dass wir wieder mal sehr oft anhalten müssen, um Fotos zu machen. Auf den Bikes bekommen wir ganz schön Geschwindigkeit zu spüren und nach einemetwas tieferen Loch auf dem Weg, einem kurzen Schlänkerer und Beinahekollision mit einem Stacheldraht ist meine Hose mit einem riesigen Loch am Schienbein versehen. Aber ich bin unverletzt … danke der Nachfrage! Martin ist übrigens vollprofimäßig und mit Highspeed ohne Zwischenfälle am Zielpunkt angekommen (sollte ich noch erwähnen). Dort war wiedermal Ari am Start und versorgte uns in super Kulisse mit riesigen, selbstgemachten Sandwiches. Wenige Minuten später fing es mit regnen an … wieder mal ein super Timing, denn genau da war unsere Tour auch schon zu Ende. Wir sind wieder in Quito und haben den Rest des Tages in einem Café verbracht – mit Blog und E-Mails schreiben, Kaffee trinken und Nudeln essen (6Stunden lang :-D).



Von Meeresschildkröten und Schokolade

28 03 2011

Nachdem uns Alausi so enttäuscht hat, hieß es für uns „Auf zur Küste“. Also ab zum Busterminal  in Richtung Guayaquil, wo wir dann umsteigen in Richtung Puerto Lopez. Den Bus zu finden kann sehr einfach sein. Die Mitarbeiter der einzelnen Busunternehmen schreien immer lauthals die jeweilige Destination der Busse in die Menge. Dann heißt es immer „GUAYAQUIL, GUAYAQUIL, GUAYAQUIL“ oder eben „RIOBAMBA, RIOBAMBA, RIOBAMBA“.  Wie gewohnt laufen unsere Bustransfers immer wie geschmiert. 4h dauert die Busfahrt bis Guayaquil und führt uns komplett durch die Anden. Wirklich beeindruckend dieses Panorama.  Wir fahren mit dem Bus in Höhen von über 4000m über NN und sind fast allein im Bus. Wir fahren hunderte Kilometer durch das Gebirge und sehen nur vereinzelt mal Häuser mit Menschen, die diese typischen Filzhüte mit Federn tragen und immer etwas auf dem Rücken zu transportieren scheinen, eingewickelt in ein Tuch – sei es ein Kind oder der Ernteertrag des Tages. Wir haben schönes Wetter, das sich nur für Minuten mit Nebel abwechselt. Nach der scheinbar unberührten Natur folgen irgendwann Kakao- und Bananenplantagen.  Später fahren wir nur  noch an gewaltigen Bananenplantagen vorbei – da erkennt man auch, dass Ecuador der größte Bananenexporteur der Welt ist.

In Guayaquil angekommen, stehen wir erstmal in einem riesigen Busterminal mit 3 Etagen  und insgesamt über 120 einzelne Abfahrten, ähnlich wie Bahnhofsgleise. Aber trotz der Größe haben wir mal wieder alles super gefunden und sind mal wieder super durchgekommen. Vorbei ging es an einem riesigen Favela ohne richtige Straßen dafür aber mit  unzähligen Wellblechhütten. Bergeweise Müll liegt am Straßenrand und der Fahrer hält alle paar Meter, damit die Straßenverkäufer im Bus ihre Waren anpreisen können. Meistens handelt es sich dabei um Getränke, Nüsse oder so ziemlich allem, was man aus Bananen herstellen kann (Chips, Brot, Banane gegrillt).

Zwar läuft alles wie am Schnürchen, trotzdem zweifeln wir, dass wir noch rechtzeitig in Puerto Lopez ankommen und ein Hostel finden, geschweige denn die Tour zur Isla de la Plata buchen können. Wir versuchen es aber trotzdem und kommen im Dunkeln in der kleinen Stadt an der Ruta del Sul an. Etwas erschöpft und genervt schicken wir wie immer die ersten Taxifahrer weg, da wir ja selber nicht wissen, wo wir hinmöchten. Da steht plötzlich Eduardo vor uns und scheint uns was andrehen zu wollen. Nach einigem Hin- und her lassen wir uns auf ihn ein und binnen 30 Minuten haben wir ein Hostel, das Eduardo für uns noch runterhandelt, einen Geldautomaten (es gibt nur einen in Puerto Lopez) und eine Tour zur Isla de la Plata für viel weniger als wir ursprünglich dachten … gespenstisch, dieses Glück. Eduardo arbeitet übrigens für die Stadt und hilft genau solchen Touristen wie uns 🙂 … völlig entspannt und glücklich sitzen wir in einem der zahlreichen Strandkneipen, trinken etwas und erfreuen uns unseres Glückes.

Am nächsten Tag stand also nun die Isla de la Plata an. Zuerst jedoch frühstückten wir am Strand bei schönstem Sommerwetter. Wir teilen uns den Morgen mit Pelikanen, Fregattvögeln und dem Pazifik … fühlt sich gut an! 🙂

Zusammen mit circa 10 anderen Leuten begeben wir uns in Richtung Fischerstrand, der belagert wird von Unmengen Fregattvögeln, die sich über die Reste des Fischererstrags hermachen. Diese Vögel sehen aufgrund ihrer Flügelform und ihrer enormen Größen ziemlich aggressiv aus und man fühlt sich schon wie in Hitchcocks „Die Vögel“ bei diesem verdunkeltem Himmel.

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Auf dem Boot und der Insel lernen wir Moritz aus Münster kennen, der seine Semesterferien in Ecuador verbringt und etwas Abstand von seinem Studium in Teneriffa sucht 😀 Er kann uns immer die Erklärungen des Guides übersetzen, die wir nicht verstehen. Allerdings können wir mittlerweile bestimmt mehr als die Hälfte verstehen (wenn etwas langsamer gesprochen wird). Die Isla de la Plata ist bekannt für ihre Blaufußtölpel, die im Englischen übrigens lustigerweise Boobies heißen … an Land tragen sie den Namen „Tölpel“ übrigens zurecht. Ansonsten gab es auf der Insel zu dieser Zeit nicht viel mehr zu sehen. Die Seelöwen bevölkern zur Zeit andere Gefilde und die Albatrosse sind auch ausgeflogen. Die Insel selbst ist wahnsinnig trocken und schon fas etwas feindseelig. Schlauerweise haben wir mal wieder unsere Wasserflaschen vergessen und waren somit auf die winzigen Plastebecher angewiesen, die zu Beginn der Tour verteilt wurden. Und Wasser war an diesem Tag neben Sonnencreme das Wichtigste. Extreme Hitze und die Trockenheit haben unseren Marsch über die Insel schon beeinträchtigt. Interessant waren aber die Kämpfe zwischen den Tölpeln und den Fregattvögeln. Da der Fregattvogel selbst nicht oder nur schlecht Fische jagen kann, muss er um die Beute der Tölpel kämpfen. Wenn ein Tölpel einen Fisch gefangen und verschluckt hat, zwingt der Fregattvogel seinen Gegner in der Luft, den Fang wieder hochzuwürgen und damit freizugeben. Arme Tölpel.

Zum Schluss der Tour wollten wir noch vor der Insel schnorcheln gehen – und wer begrüßt uns da ganz unverhofft? Zwei Meeresschildkröten, die sich direkt neben unserem Boot aufhalten. Wir können es gar nicht fassen und knipsen wie wild drauf los.

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Martin hält es nun nicht mehr auf den Sitzen und er springt samt Unterwasserkamera und Tunnelblick ins Wasser. Leider waren die Tortugas da schon am Verschwinden. Schade eigentlich. Doch wir schnorcheln weiter vor der Küste Ecuadors und sehen noch einige farbenfrohe Fischen und Korallen.

Auf der Tour haben wir dann auch noch Scott aus den USA kennengelernt, der 2 Monate in Quito gearbeitet hat und eigentlich Basketballprofi ist. Er hat schon in der Mexikanischen Liga, in der 2. Bundesliga und in der ABA in den USA gespielt … ziemlich cool. Mit ihm und Moritz haben wir noch den Abend in einer Strandkneipe ausklingen lassen. Scott hat etwas von einer Organic Farm bei Canoa, ebenfalls an der Küste, erzählt. Das klang dann so gut, dass wir die nächsten Tage mit ihm herumgereist sind.

Die Fahrt nach Canoa hat etwas länger gedauert als geplant und die Tour zur Farm somit ins Wasser gefallen ist, was uns etwas geärgert hat, da wir die Zeit so effizient wie möglich verbringen wollten. Aber eigentlich ist das auch nicht so schlimm. So konnten wir mal die Wellen des Pazifiks am eigenen Leibe zu spüren bekommen. Der ganze Tag war dann doch so lässig und entspannt, dass wir uns nicht wirklich geärgert haben. Nach einer Runde Tischtennis und ein Paar Bier, haben wir uns dann in einer Sportsbar noch einige College Basketball-Spiele angeschaut … Ohio gegen Kentucky ging ganz schön ab! Während dieser Zeit war Scott kaum ansprechbar 🙂 Er ist ein ziemlich entspannter Typ und hilft uns, wo er kann. Durch seine Zeit in Mexiko und Quito spricht er fließend spanisch und kenn außerdem ein Büro, das Touren organisiert. So haben wir mal eben eine 5-Tages Tour im Regenwald vergünstigt bekommen und für unseren freien Sonntag in Quito haben wir mal eben eine Cotopaxi-Tour gebucht. Alle haben uns, wegen unsere vollgepackten Zeitplans, für verrückt erklärt. Doch unser Motto lautet ab sofort, dass wir Ecuador während unseres Auffenthalts touristisch aussaugen müssen 🙂

Am nächsten Tag haben wir uns dann auf der Ladefläche eines Pickups zur Organic Farm am Rio Muchacho fahren lassen. Schon die Fahrt war ziemlich lässig. Dort wurden wir dann herumgeführt, haben uns handwerklich betätigt und schließlich aus Kakaobohnen Schokolade gemacht … also das war schon ein Highlight.

Am Abend war unsere Zeit an der Küste auch schon vorbei, und wir machen uns mit dem Nachtbus in Richtung Quito auf. Die Zeit an der Küste war wirklich toll und uns es schmerzt etwas, jetzt wieder nach Quito und in den Regenwald zurückzukehren.



Von natürlicher Unberührtheit in den Massentourismus – Nariz del Diablo

27 03 2011

Der letzte Eintrag ist ja eine ganze Weile her! Jetzt sitzen wir in einem Café in Quito und müssen bis zu unserem nächsten Bustransfer einige Stunden rumkriegen. Und in der Zwischenzeit ist so viel passiert, dass ein Blogeintrag überhaupt nicht ausreicht. Daher werde ich für jedes Erlebnis einen eigenen Eintrag verfassen – um der Übersicht Genüge zu tun.

Als wir nun also das Gefühl jeden Morgen in nasse Hosen, Socken und Gummistiefel zu schlüpfen, Affenkacke und die Abwesenheit jeglicher Infomationsquellen satt hatten, stand einiges auf unserem Programm. Angefangen mit der Fahrt zur Nariz del Diablo. Dabei sitzt man auf dem Dach eines Zuges, der im ZikZak durch die Anden fährt – so zumindest die Beschreibung im Lonely Planet und anderen einschlägigen Reiseführern. James aus England, der ebenfalls ein Volontariat in Merazonia beendet hatte, wollte auch zu eben dieser Teufelsnase, also schloss er sich uns an.

Und wiedermal lief alles glatt. Nachdem uns das Taxi aus dem Dschungel in das nächste Dorf gebracht hat, fuhr auch sofort der nächste Bus nach Riobamba – dem Startpunkt des Zuges.  Ankunft in Riobamba war gegen 20Uhr. Also wie immer Hostel suchen, schnell was essen und dann ab ins Bett. So war der Plan. Was gegessen haben wir, doch als man uns sagte, dass der Zug gar nicht mehr von Riobamba fährt, sondern von Alausi aus, hieß das für uns wieder ein Taxi suchen, am Bus Terminal die Tickets holen, ein schnelles Bier zischen und dann ab zur Destination. In Alausi sind wir gegen Mitternacht angekommen. Und was soll ich sagen?! Alausi hat eine Hauptstraße und einen kleinen Bahnhof … das war’s dann auch schon. Nirgends war ein Mensch, ein Auto oder auch nur ein Geräusch zu vernehmen. Und wir hatten keinen Plan, wo wir schlafen sollten. Doch dann sahen wir ein Hostel, das aber bereits alle Schotten dicht gemacht hat. Eine Klingel am Eingang rief den Hotelboy. Schnell runtergehandelt auf 10$ die Nacht – Elektrizität, ein Porzellanklo … super!!!

Am nächsten Morgen hieß es die Stadt zuerkunden und ein schnelles Frühstück einnehmen. 3$ für Instantkaffee (war lecker) und ein kleines Brötchen mit Strichkäse (nicht so lecker) waren irgendwie zu viel, dachten wir uns. Aber egal, zur Zugstation die Tickets holen und dann die Kameras einsacken, wenn der Zug gegen 9Uhr den Bahnhof verlässt. Doch irgendwie wird es dann doch immer stressiger, als wir es uns wünschen. Denn als wir kurz vor 8Uhr (mit vermeintlich großem Zeitpolster) am Schalter stehen, heißt es, der Zug fährt in wenigen Minuten. Verdammt. Also muss die Kameraausrüstung, die wir gerade dabei hatten ausreichen. Naja, nützt ja nichts!

Die wenigen Minuten vor der Abfahrt konnten wir eine deutsche Reisegruppe ( 🙁 ) beobachten, wie sie die ecuadoranischen Frauen in ihren Trachten abgelichtet hatten, als wären sie im Zoo. Den einheimischen Frauen war das sichtlich unangenehm, was die Touris nicht davon abhielt, mit den Kameras weiter draufzuhalten. Ein guter Moment sich von seinen Landsleuten zu distanzieren!

Die Fahrt an sich spar ich mir hier, weil wir eben nicht auf dem Dach des Zugs sitzen durften (2 Japaner sind wohl vor einiger Zeit auf dem Dach von einem Draht enthauptet wurden) und wir so mitten in der Reisegruppe gelandet sind. Die ganze Geschichte war völligst auf Tourismus gebürstet, was wir ja nun eigentlich nicht wollten. Ein Reiseführer erklärte auf englisch und spanisch, was wir links und rechts sehen, und dass es früher sein größter Traum war, selbst Lokführer des Zugs am Nariz del Diablos zu sein (ja genau) … am Zielbahnhof mussten „authentische Ecuadorianer“ für die Touristen stundenlang tanzen, welche wiederum  in der Zwischenzeit mit Kaffee und Sandwiches versorgt wurden.

Hier einige Bilder von unserer Arbeit in Merazonia und der Tour an der Teufelsnase:

Ziemlich enttäuscht von diesem ursprünglichen Highlight auf unserer Liste, haben wir schnell die Segel gestrichen, uns von James verabschiedet und sind Richtung Küste nach Puerto Lopez aufgebrochen. Dort wollen wir zur Isla de la Plata – dem „Galapagos für Arme“. Hoffentlich wird das besser 😉



Wer fuettert heute die Affen?

21 03 2011

.. na wir natuerlich!

Wenn sie denn mal scheint, steht die Sonne direkt ueber uns. Das muss wohl heissen, dass wir uns in der Naehe des Aequators aufhalten. Wir sind nun also in unserer Tierauffangstation in Ecuador angekommen. Wir sind umgeben von Regenwald (richtiger, richtiger Dschungel), sehen allerdings keine wilden Tiere 🙁 Es regnet so ziemlich jeden Tag (ja, ist klar … Regenwald) und so richtig warm wird es auch nicht wirklich. Was machen wir denn nun so den ganzen Tag?! Was  ist ein Tag in Merazonia?

Das heisst taeglich ab 7.30Uhr unsere nassen Klamotten vom Vortag anziehen, Bananen, Papayas, Mais und Yucca Wurzeln schneiden, damit wir die vielen Cappuciner und Tamarin-Aeffchen, die vielen Papageien und Kinkajous fuettern koennen. Die ganzen alten Schuesseln muessen gereinigt werden, bevor es dann Fruestueck in der Gemeinschaftskueche gibt. Danach werden schoen die Macheten geschwungen oder riesige Steine oder saeckeweise Erde zu einer kleinen Baustelle getragen, wo bald ein neues Gehege entstehen soll. Also einfach ist es nun wirklich nicht. Nach dem Mittagessen wird wieder gefuettert und danach ab 15.30Uhr haben wir „Freizeit“. Zum Glueck gibt es hier eine Tischtennisplatte an der ich meine Tischtennis-Skills etwas auffrischen konnte. Alle Herausforderer moegen sich bitte melden!

Nach ein paar Tagen ohne Strom, Internet oder Fleisch, dafuer aber mit Super-Plumpsklo stellt sich eine gewisse Gelassenheit gegenueber diesen  Einschraenkungen ein.  Was etwas bloed ist, dass hier alle Volontaere und staendigen Mitarbeiter entweder aus England, USA, Australien oder Irland kommen. So koennen wir zwar unsere Englisch-Kenntnisse auffrischen, doch nun leiden unsere frisch erworbenen Spanisch-Sprachbrocken.

Morgen ist auch schon wieder unser letzter Tag in Merazonia, worauf wir uns aber auch etwas freuen. Wir haben naemlich beschlossen, doch noch etwas durch Ecuador zu reisen. Es waer doch schade, wenn wir schon mal da sind, und dann nur Regenwald gesehen haetten.

Also stehen nun unter anderem noch „Galapagos fuer Arme“ , eine Regenwaldtour und natuerlich das Aequatormonument bei Quito auf dem Programm. Das wird mal wieder ganz schoen hart! Dann gibt es auch wieder Fotos. Darauf musste ich bisher erstmal verzichten, da ich aus einem Internet-Cafe schreibe.

Also alles in allem geht es uns gut und wir gehen ab morgen wieder auf Tour.



Puerto Viejo

14 03 2011

Ok … eigentlich hatten wir für unseren Trip nach Puerto Viejo an der Karibikküste einen ganzen Tag eingeplant. Mit dem Bus nach San José, dann nach Limon und anschließend nach Puerto Viejo. Doch Dank unseres Hostels und eines lebensmüden Busfahrers haben wir den Weg in nur knapp 3 Stunden abgerissen. gegen 10Uhr hatten wir bereits unser neues Hostel und wußten erstmal nichts mit uns anzufangen. Also Ort erkunden und an den Strand!

Puerto Viejo ist wirklich klein. Es gibt keine Ampeln, dafür aber Unmengen von Hostels und Hotels, Einkaufsmöglichkeiten für Lebensmittel, Souvenirs und Gras, Postkartenstrände mit Tonnen von Treibholz und wieder einen Haufen Touris, die aber weit entspannter zu sein scheinen als in La Fortuna.

An unserem ersten Abend hier fand am Strand eine Art Wanderzirkusartistenshow statt mit Artisten aus Deutschland, Österreich und den USA. Das war richtig cool. Die Sonne fiel gerade vom Himmel (die Dämmerung hier dauert ungefähr nur eine halbe Stunde bis zur völligen Dunkelheit) und die Jungs und Mädels haben eine super Feuershow hingelegt.

Da der National Park Cahuita nur etwa eine halbe Busstunde entfernt liegt, stand der natürlich auf dem Plan und das gleich 2mal – einmal ohne Guide und einmal mit inklusive Schnorcheltour. Also Akkus geladen, Speicherkarten geleert und Objektive eingepackt. Der Park ist eine Mischung aus Traumstränden und tropischem Regenwald. Wir haben wirklich fast alles gesehen was Cahuita zu bieten hat … außer Frösche … Zwennie, wie hast du nur dieses Foto gemacht?! 🙂

Mittlerweile langweilen uns Kolibris, Geier und Karibikstrände 🙂

Heute ist schon wieder das Ende unserer Mittelamerika-Tour erreicht. Wir werden nach San José fahren und dort den Flieger nach Ecuador nehmen. Ganz schön schade. Das nächste Mal müssen wir auf jeden Fall mehr Zeit einplanen.



Disneyland in Costa Rica – La Fortuna

12 03 2011

Dass es in Costa Rica etwas touristischer zugeht als in Nicaragua wussten wir, trotzdem müssen wir uns noch etwas daran gewonnen. Hier bekommen wir alle Sehenswürdigkeiten, oder überhaupt alle Fotomotive, auf dem Serviertablett. Dafür bezahlt man natürlich auch mehr.

Unsere erste Tour in La Fortuna war eine (zugegeben sehr gemächliche) „Rafting Tour“, auf der es Affen, Vögel, Faultiere, Krokodile, Leguane und andere Reptilien zu sehen geben sollte. Und was soll ich sagen?! Wir haben wirklich alles gesehen.

Am späten Nachmittag ging es auf eine Tour zum nahegelegenen Vulkan „Arenal“. Dieser Vulkan ist zwar 1968 das letzte Mal ausgebrochen und man konnte das letzte Mal vor etwa 7 Jahren Lava die Flanken des Kraters hinabfließen sehen, trotzdem hat er sich von seiner besten Seite gezeit und der von Wolken verschonte Krater gab einiges an Rauch von sich. Also stiegen wir voller Vorfreude in den vollbesetzten Bus … und da haben wir den Tourismus in seiner reinsten Form erleben könnten. Mit einem Guide ging es einen ca. 2km langen Trail hinauf, begleitet von Erklärungen zur Geschichte des Vulkans und vorbereiteten „Foto-Spots“. Hier mein Ergebnis (allerdings nicht bearbeitet):

Arenal

Arenal

Anschließend stand ein Essen in einem 5Sterne Spa-Resort auf dem Programm!!! Was uns niemand sagte: im Preis inbegriffen war freier Zugang zu allem Thermalbecken und Wasserrutschen auf dem Gelände. Wir hatten natürlich kein Badezeug mitgebracht! Etwas angesäuert haben wir uns am Buffet den Wanst vollgeschlagen bis nichts mehr reinging. Um unsere negative Stimmung zu besänftigen, bot der Guide an uns kostenlos zum Hostel zurückzufahren, so dass wir unsere Sachen holen können. Zurück mussten wir ein Taxi bezahlen. Das war zwar blöd, aber wir hatten Bock auf Rutschen 🙂 Bezahlt ist bezahlt!

Zum Glück haben wir das gemacht. Von lauwarmen bis richtig heißen Quellen konnte man in schick hergerichtete Becken in tropischem, nicht künstlichem Ambiente (à la Tropical Island) den Abend bei völliger Entspannung und höchstgefährlichen Rutschen, die in Deutschland keine Genehmigung bekommen hätten, ausklingen lassen.

Das wars auch schon wieder aus La Fortuna. Der nächste Stop heißt Puerte Viejo in der Karibik.



Grüner wird’s nicht … wir sind in Costa Rica

11 03 2011

Also ehrlich … selten so viel Grün gesehen.

Wiedermal war es ein recht stressiges Ereignis, überhaupt nach Costa Rica zu kommen. Doch am Vorabend unserer Abreise von Ometepe haben wir Andrea kennengelernt, die auch nach Costa Rica wollte und sich mit dem ganzen Grenzstress bereits auseinandersetzen musste. So konnten wir wieder kollaborieren, indem wir uns ein Taxi teilten und sie uns beim Grenzübertritt mit ihrem KnowHow zur Seite stand. Das war auch notwendig, da wir diesmal eben keinen Überlandbus genutzt haben, der diese Formalitäten übernimmt.

Um nicht zu spät in Costa Rica anzukommen, wollten wir die erste Fähre auf’s Festland nehmen, und das hieß 4Uhr morgens aufstehen. Ok, wir haben verschlafen (4:25Uhr), aber trotz der Hektik und der Dunkelheit haben wir unseren Bus zur Fähre bekommen und sind noch vormittags an der Grenze angekommen. Und von da an hieß es laufen bis irgendwann an einem unscheinbaren grünen Zaun ein Dollar bezahlt werden musste, um überhaupt erstmal zum Grenzhäuschen zu kommen. Dann Zettel ausfüllen, wieder Geld bezahlen, dann zum nächsten Häuschen, wieder Zettel ausfüllen und alles war gut. Klingt jetzt einfacher als es war, denn das Gelände dort ist sehr groß … daher danke Andrea!

Kaum ist man in Costa Rica, scheint man in einer anderen Welt zu sein. Grün, grün, grün. Kein Müll, moderne Autos, die tatsächlich in Deutschland zugelassen werden dürften, Preise, die denen in Deutschland nahe kommen und fast problemlose Verständigung auf Englisch.

Da trotz der einigermaßen modernen Infrastruktur und Transportverhältnisse ab Mittag kein Bus mehr zu unserem Ort gefahren ist, mussten wir ein Taxi nehmen. 50$! Zum Glück konnten wir in Nicaragua so viel sparen, so dass wir jetzt alles in Costa Rica verprassen können, was wir sicher auch müssen 🙂 Der Taxifahrer zu unserem Hostel hat gleich etwas zur Gegend und dem nahe liegenden Vulkan erklärt. Er konnte ausnahmsweise kein Englisch, aber das meiste haben wir trotzdem verstanden.

Dann hieß es nur noch ins Hostel einzuchecken und den nächsten Tag zu planen. Zwei Touren stehen auf dem Programm, von denen ich im nächsten Eintrag erzählen werde. Aufgrund des ganzen Reisestresses, habe ich diesmal keine Fotos, aber das wird sich ändern … VERSPROCHEN!!!