Zweiter Tag in León

7 03 2011

Eigentlich wollten wir ja nach Ometepe, aber daraus wurde erstmal nichts. Wir sind immernoch in León. Warum? Darum geht es in diesem Eintrag.

Als Martin spät abends in unserem Hostel das Angebot für eine geführte Bird-Watching-Tour gelesen hat, mussten wir unbedingt zuschlagen. Und es hat sich gelohnt!

Nony, ein Franzose, der durch sein Projekt in Nicaragua bei Schulkindern ein Bewußtsein für Natur und Naturschutz wecken möchte, hat uns noch am Abend die wichtigsten Dinge für die Tour mitgeteilt (2l Wasser, Sonnenmilch, lange Klamotten), und dann ging es am nächsten Morgen 5:40Uhr auch schon los.

Nony

Nony

Nony hat uns dann am Hostel abgeholt und zum Bus geführt. Allein das war schon toll, da es kein normaler Bus war, sondern eine Art Laster, dessen Ladefläche mit einer Plane überdeckt ist und der darauf zwei Holzbänke hatte, auf denen schon drei anderen Männer auf dem Weg zur Arbeit saßen.

Gegen Mittag waren wir dann wieder zurück im Hostel und haben uns was zu Essen gegönnt. Das erste Mal in Mittelamerika, dass wir in ein Restaurant gegangen sind. Und super Steaks haben wir bekommen. Als wir fertig waren, hat uns Harry angequatscht, ob wir nicht Bock auf einen Hahnenkampf etwas außerhalb von León hätten. Harry organisiert solche Touren für die Touristen, die mal das „wirkliche Leben“ in Nicaragua sehen wollen. Normalerweise stehe ich ja nicht auf so ein Zeug, aber es hörte sich sehr interessant an, also haben wir spontan zugesagt.

Auch hier ging es mit einem völlig abgewrackten Kleinbus und fünf weiteren Schaulustigen (2 Deutsche, 1 Franzose, 1 Däne und ein Frau, die nie gesprochen hat) in einen abgezäunten Bereich. Alleine wäre ich da sicher nicht hin, aber so wirkte eigentlich alles sicher. Harry und sein Kumpel Josh haben dann die Regeln des Kampfes und das richtige Verhalten am Ring erklärt. All you can drink war auch noch dabei … also muss es ja in Ordnung sein :-).

Harry erklärte, dass es der Sonntag für die Einheimischen der einzige freie Tag ist und der Hahnenkampf das Highlight der Woche ist, wo man sich trifft, seine sozialen Netzwerke knüpft und einfach eine gute Zeit hat. Auch das Wetten am Ring läuft eher nebenbei in Kleinstbeträgen ab. Der Hahn wird von seinem Halter gehegt und gepflegt. Er ist mehr ein Haustier als ein Nutztier. Man kann sich sicher über diesen Zeitvertreib streiten, aber er wird seit Jahrhunderten ausgeführt und ist in der Kultur Nicaraguas verwurzelt.

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Wieder konnten wir dabei mit anderen Backpackern ins Gespräch kommen und deren Geschichten erfahren und Erfahrungen austauschen. Das ist eigentlich immer interessant.

Am Abend nach dem Hahnenkampf haben wir mit allen noch was getrunken und weitergequatscht. War wirklich ein toller Tag und irgendwie haben wir Nicaragua bis jetzt echt lieb gewonnen. Jetzt gleich geht’s aber wirklich nach Ometepe. Dann werde ich wieder berichten. Bis dahin.



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8 Antworten zu “Zweiter Tag in León”

  • Mutti sagt:

    Tolle Erlebnisberichte. Wünsche dir weiter so eine schöne Zeit……

  • C.Immisch sagt:

    Bei regionalen Varianten werden die Tiere mit an den Füßen befestigten Spornen oder Klingen, etwa aus Metall oder Schildpatt, bewaffnet, um ihre Kampfkraft zu erhöhen und die Tötung des Gegners zu ermöglichen. Langfristig können zur Stärkung der Muskeln Steroide verabreicht werden, kurzfristig eingesetzte schmerzlindernde Mittel können die Ausdauer verlängern.
    Wir sind immer noch beim Hahnenkampf! Sport frei!

  • Marina Pospich sagt:

    Von Thomas die Mutti ich freue mich über jeden Bericht und lese ihn mit voller Spannung. Viel Spaß weiterhin. Grüße an Thomas

  • Anja sagt:

    hey süßer…wenn du zurück kommst, ist der frühling schon voll am start. also lass beim rückflug die badehose und die flipflops gleich an. dann machen wir bird-watching im hinterhof…

  • Hildegard aus LE sagt:

    Hallo Saschamaus,
    pass nur auf, wenn Daniel Ortega und seine Bande dir die Rosi verchromen. Das wird dann sicher schmerzhaft! Und wenn du zurück kommst, lass gleich die Flinte geschultert, dann machen wir Taubenschießen vor dem Haus.
    Deine wilde Hilde

    PS: Zu gerne würde ich wissen, wieso eine gewisse Anja die „Süßer“ nennt. Das bedarf sicher noch einer Erklärung deinerseits!

  • Mutti sagt:

    Hi, is alles ok! Mach mir langsam Sorgen…..

  • Anni sagt:

    Ist alles okay bei Euch? Thomas, ich mach mir wirklich Sorgen…

  • Kugelblitz sagt:

    Na toll, und ich sitz daheeme und muss arbeiten. Wünsch euch noch ganz viel Spaß!

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